SoLaWi – Was ist das?
Solidarische Landwirtschaften sind regionale Partnerschaften zwischen Erzeuger*innen und Verbraucher*innen von Lebensmitteln. Mit einem festen monatlichen Beitrag werden die Kosten der landwirtschaftlichen Tätigkeit (und allen anderen anfallenden Kosten, wie Pacht, Jungpflanzenankauf etc.) von den Mitgliedern
getragen. Dafür erhalten diese im Gegenzug einen Anteil an den hergestellten Lebensmitteln.
In Deutschland gibt es aktuell 244 SoLaWi’s, wobei sich deren Zahl von 2017 bis 2019 verdoppelte (Quelle: https://www.landwirtschaftskammer.de/)
Das solidarische Prinzip
Eine SoLaWi ist viel mehr als nur ein regionaler Gemüsekreislauf. Transparenz und Miteinander werden hier großgeschrieben. Auch gibt es Möglichkeiten zu bestimmten Aktionen auf dem Feld mitzuarbeiten, was insbesondere für Kinder oft wunderbare Feld- Nachmittage sind. Die Gärtner*innen werden fair bezahlt und sind in der Wertschöpfungskette eingebunden. Häufig bilden SoLaWi’s Anknüpfpunkte für Bildungsarbeit und viele weitere Möglichkeitsräume (Aufstrichgruppen, Lagerfeuerabende am Feld, gemeinsames Ernten u.v.m.)
Quelle: Eigene Darstellung mit Bildquelle von https://www.solidarische-landwirtschaft.org/
Eine SoLaWi – vielfältige Chancen
Du als Ernteteiler*in
- erhältst gute Qualität: frische, vielfältige, saisonale, und regionale Nahrungsmittel
- gewinnst Transparenz: Du weißt, wo und wie die Nahrungsmittel angebaut werden, wer sie anbaut und zu welchen Kosten dies geschieht
- förderst regionale Nachhaltigkeit: Aufbau ökonomischer Strukturen, durch die eine lebendige lokale Landwirtschaft gestärkt wird
- bekommst Zugang zu Erfahrungsräumen und Bildung: die Möglichkeit, sich Wissen über den Anbau und die Herstellung von Lebensmitteln und über die Pflege der Erde zu erwerben (Besonders auch für Ihre Kinder)
- erlebst alte Gemüsesorten und Kreativität in der Küche
Unsere Gärtner*innen
- erhalten Planungssicherheit und die Möglichkeit der Unterstützung durch eine Gemeinschaft.
- teilen das Risiko, das die landwirtschaftliche Produktion mit sich bringt (z.B. schlechte Ernte auf Grund von Witterungsbedingungen).
- erhalten ein gesichertes Einkommen und somit die Möglichkeit, sich einer gesunden Form der Landwirtschaft zu widmen.
- erhalten einen größeren Gestaltungsspielraum für ihre Arbeit: z.B. die Anwendung von einer guten landwirtschaftlichen Praxis, die unter marktwirtschaftlichen Sachzwängen nicht immer möglich ist; experimentelle Anbauformen, Förderung der Bodenfruchtbarkeit, tiergerechtere Haltung, Anbau samenfester Sorten.
- gewinnen mehr Freude an der Arbeit, da sie wissen, für wen sie die Lebensmittel anbauen.
- erleben mehr Mitbestimmungsmöglichkeit ihres Arbeitsalltags: Arbeitsstrukturen, die mehr Freizeit und Urlaub ermöglichen, als sonst in dieser Branche üblich ist.
Die SoLaWi selbst
- ist geschützt vor Veränderungen des Marktes.
- kann Produkte verwerten, die normalerweise auf Grund von Marktnormen im Müll landen würden. Durch SoLaWi wird bei den Verbraucher*innen ein entsprechendes Bewusstsein geschaffen und somit werden weitaus weniger Lebensmittel weggeworfen.
- kann eine größere Vielfalt (z.B. seltene Gemüsesorten, bedrohte Haustierrassen) anbieten.
- ist Anknüpfpunkt für Bildungsarbeit und bietet neue Möglichkeiten
als Netzwerk für Direktvermarkter*innen der Region.
Die Region
- kann durch die Vielfalt in der Landwirtschaft ein Ort mit höherer Lebensqualität werden.
- Kann durch weitere Projekte gestärkt werden, die durch das Zusammentreffen der vielfältigen Fähigkeiten der Verbraucher*innen entstehen (z.B. Tauschringe, Nachbarschaftscafés, Einmachtreffen usw …).
- erfährt einen ökonomischen Impuls, da die Wertschöpfung zunehmend in der Region bleibt.